heißt: Aktuelles mit Historischem in Verbindung zu setzen, um es sozusagen zu legitimieren.
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Die Unverschämtheit dabei ist, daß es das Aktuelle abwertet ... als könne es nicht unabhängig vom Vergangenen existieren.
Doch wie schon Arno Schmidt bewiesen hat, ist die Zeit kein Kontinuum. Das Jetzt ist so wie es ist, auch ohne wie es war. Nur weil es dieses und jenes früher auch schon gegeben hat, sagt das nichts über das Jetzt aus. Vielleicht erleben wir eine Schuldenkrise wie 1929 oder auch nicht. Oder es wird das Ende der Geldwirtschaft, wie wir sie kennen.
Aus dem Griechischen Theater wurde die Oper, geschaffen von einem ignorantem Pack Schwanzlutscher aus der Renaissance. Der Orpheus von Monteverdi, wo selbst die Maden kein Fleisch mehr finden, will nach fast 500 Jahren immer noch nicht sterben. Florentiner Camerata hieß dieses Pack, bestehend aus krankhaftem Ehrgeiz, Neidsucht und Besserwisserei. Tief verwurzelt im eigenen Zentrismus fuhr die "Elite" dieser Epoche blind durch den Storm der Zeit, den Blick rückwärts gewandt auf die "Klassiker" - erst in diesem Schatten konnte das Krebsgeschwür des Bankwesens arg gedeihen.
Und das auch noch anfangs mehr als monodoner Sprachgesang - meinerseits hätte das so bleiben können, besser als das ohrenbetäubende Gekreische unserer heutigen Opernvorstellungen.
Der einzige Grund einen flüchtigen Blick in die Vergangenheit zu werfen, bleibt der erheiternde Gedanke, daß sich die Renasissance nun endgültig verabschiedet aus dem Kultursalat. Dieses muffige Stück Fleisch das Mehlmotten, Silberfische, Maden und Fliegen wie das Bankwesen und die Oper erschaffen hat.
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Die Geschichte des Protests? Ich scheiße auf die Geschichte des Protestes, die Prothese des wirklichen Protestes, die künstlich angelegte Behinderung des Eigentlichen, des Gegenwärtigen.
Es geht nicht darum, ein seit der Renaissance herangewachsenes Karzinom, genannt Banken und seine Metastasen, den Kapitalismus, aus dem Volkskörper zu brennen. Keine moralische Chemotherapie von Nöten. Der Schorf fällt von alleine ab, sobald wir unseren Blick wieder auf das Jetzt richten ohne Zinsen, Zismen und ohne Religion.
Es gilt, sich umzusehen und seine eigene Umwelt mal etwas genauer zu betrachten. Es gilt, das Nahe zuerst zu entdecken ... bevor man darüber stolpert.
Aus der Geschichte zu lernen bedeutet, sich von den Ängsten zu befreien, die uns die Propagandamaschine zu vermitteln veruscht. In Geschichtsbüchern mag ich vielleicht nur ein Dreimillionstel Julius Caesar sein, doch wie Johannes Baader in seinen acht Weltsätzen sternenklar bemerkt: Alle Menschen sind Engel und leben im Himmel.
...Theater wurde die Oper geschaffen von einem ignorantem Pack Schwanzlutscher aus der Renaissance" — alle achtung, härteste aller marien!
meint das die aktuelle, die vergangene oder historische oper? betrifft das die renaissance oder nur die klasse der schwanzlutscher aus der nämlichen?
wie auch immer.
da kommen banlieue-(spreng-)sätze hoch. knaller. und es ist ja wahr, die oper steht im zentrum der metropole in gar mächtigen häusern, während die aus dem zentrum in die vorstädte hinausgeschwitzten marginalen energien über manchmal schon generationen zornkapital (vgl. sloterdijk) akkumuliert haben (um sich einmal ins zentrum der allgemeinen aufmerksamkeit zurückzukatapultieren). jetzt kommt es nur noch drauf an, daß leute wie herr v. u. z. scheißenbach als moderner knigge die randale mit messer und gabel ausstatten, um von den tafeln dieser welt die köstlichen töne (bsp HOCHZEIT DES FIGARO, s. a. beaumarchais) herunterräumen zu können (mit einer gewissen prekären grandezza), den schritt vom historischen ins aktuale zu vollziehen – und womöglich der hartenlinie einen äußerst prekär postfeudalen hut aufzusetzen, daß die damen von ascot vor neid zerplatzen
muss ich erst die Schwanzlutscher aus der Hose holen, ehe sich dhonau an die Tasten bequemt. Sex sells! Ich war anfangs von mir selbst irritiert, ... aber dann. Jetzt freu ich mich schon darauf, den großen Ploetz einmal komplett durchzukommentieren.
Gemeint ist natürlich der Begriff Oper, wie ihn der digitale Sprachdiktator, der neue Duden, Wikipedia definiert. Ist ja eigentlich nur ein Text über den Artikel, wenn man es mal so reduzieren möchte.
Das Ausglühen der Oper, wie wir es beobachten können - und dank Ihres Hinweises möchte ich fast sagen, mehr das mächtige Gebäude im Zentrum als das Genre - ist hoffentlich schon so bald historisch, daß wir uns darüber keine Gedanken machen sollten.
Es würde auch niemand verstehen, da die meisten Menschen dieser Welt noch nie eine Oper zu Ohr bekommen haben. Ich schlage vor, die Opernhäuser in sozialpädagogische Beratungszentren zu verwandeln. Der Sturm der Bastille, unterlegt von Figaros Hochzeit, alle Klassen vereint.
Wie neue Studien der hartenlinie ergeben haben, eignet sich der Bezug auf das Historische, auf geschichtliche Vorläufer, eben nicht für die Propaganda. Alles ist immer neu. Da ist es nur anständig die Pfeffersäche aus Venedig, die Turmbauer zu Siena und die Waffenhändler aus Nürnberg auch mal Schwanzlutscher zu nennen, und ihnen noch ein letztes Mal in den Arsch zu treten, bevor sie sich verpissen, diese monoden Katholiken, protestantischer als Calvin selbst. Ein norditaliensiches Zeitalter so golden und muffig, daß sich jede Sau darin gerne suhlt.
"Das erfundene Mittelalter" wurde nun von den Bodentruppen der hartenlinie wieder ausgegraben. Es ist die Renaissance.
Ihren Zustand postmortem habe ich ja bereits hinreichend beschrieben. Aber es hat sie eigentlich nie gegeben. Heute lesen wir die Griechen direkt, online-Übersetzung, quantenphysikalisch durch die Zeit transzendiert. Wer braucht da noch die Büchersammler aus den Zeiten der Hexenverbrennungen? Eine feine Gesellschaft ;) für die es nun leider keinen Platz mehr gibt auf dieser kleinen Insel genannt Jetzt.
Ölmalerei wird sich nach Oil Peak und Deep Horizon auch bald erledigt haben. ByeBye Renaissance, weg mit der Oper, schmeißt die Bilder wo auch immer hin. Löschen wir den Blick zurück und machen die Speicherplatte frei für ... Eiscreme. Es wird ein Kulturwinter werden :)