Sonntag, 20. Februar 2022
Die Reise ins All-tägliche

oder Warum impfen sich lohnt


Es riecht nach verbrannten Mandeln und Familienstreit. Weihnachten ist durch die Tür bereits wieder hinaus und hat jedem, der es wissen will, gezeigt wie beschissen sein Leben ist. Man bekommt das Gefühl, als wäre ein Großteil der Menschheit damit beschäftigt, einem das Leben auf diesem Planeten so richtig madig zu machen, zu versauen, versalzen, verdrecken, verpfeffern und nochmal einen großen Haufen drauf. Ein Packesel ist vergleichsweise eine Miniaturausgabe, wenn man sich ansieht, mit wieviel Mist sich so ein Mensch beladen lässt. Und noch eins druff.

Diese Jahre wären eine einmalige Gelegenheit gewesen, eine zielgerichtete Volksbildung durchzuführen. Unterricht für alle Bevölkerungsgruppen, die es irgendwie online schaffen. Statistik und Virologie, um nur zwei Hauptfächer zu nennen. Aber hey, es kommt immer anders als man denkt. Astra, Biontech, Moderna ... merkt einer was?

Das moderne Leben wird in den Sternen stehen/stattfinden/weitergehen. Wie Vergil in seiner Aeneis schreibt: "sic itur ad astra" - so reist man zu den Sternen. Es geht um die Umsiedlung. Astra/Biontech/Moderna, das ist die einzig mögliche Trinität, um diese Herkulesaufgabe zu meistern wie Seneca der Jüngere sagt: "non est ad astra mollis e terris via" - von der Erde zu den Sternen gibt es keinen geschmeidigen Weg. Und dann noch eine Dosis Sputnik kurz vor dem Abflug.

In großen Raumschiffen werden sie uns holen. Nach Alpha Centauri oder erstmal raus aus dem Orbit. Ich weiß das aufgrund des Preises für Nussschnaps, der seit Erfindung des Raketentreibstoffes exakt die gleichen Preisschwankungen durchlebt. Und guter Nussschnaps ist derzeit kaum mehr zu haben. Das Tanken hat begonnen. Und das Wort Alltag bekommt einen ganz anderen Sinn.

Wenn ich von beschissenem Leben spreche, meine ich natürlich nicht mich. Ich hab mir im Vorverkauf bereits einen Fensterplatz gebucht, weil ich weiß, dass sich das ziehen kann, auch wenn es nicht unbedingt vom Berliner Flughafen aus losgeht. 40 Lichtjahre sind keine Kurzstrecke. Als Impfpriviligist kann man sich die letzte große Reise schon mal was kosten lassen. Ich war mir eigentlich schon in jungen Jahren bewusst, dass meine Freunde kommen und mich hier rausholen - taxi home, ET. Da ist die Impfung vor Abflug vom Gastplaneten Erde schon sinnig. Sie fragen sich zu Recht, warum da auch Quecksilber und noch so einiges Anderes mit in die Vene muss. Auch das mit den Alu-Hütchen begreift man erst, wenn man sich mit Raumflug beschäftigt und sich wundert, warum die alles mit diesen silber-goldenen Rettungsdecken einkleistern. Weil es auf Proxima Centauri b vom Klima etwas anders ist. Minus 39 Grad Celsius im Schnitt.

Richard Branson und Jeff Bezos haben schon mal vorgefühlt und ich, der sich seit er denken kann mit nusshaltigem Raketentreibstoff ernährt, bald hinterher. Abgeimpft gegen ausserirdische Bedrohungen und vollgetankt ins All. Zielort ist nicht Alpha Centauri und auch nicht Beteigeuze Fünf, dem Herkunfsplaneten von Ford Perfect, auch nicht Kepler-1649 oder 186f, sondern das Trappist-1-System - um genau zu sein Trappist-1e, auf dem ich gleich bei Ankunft mein gewünschtes Traumgewicht erreiche.

Ich darf Sie einladen - denn, sich auf diese Seite zu verirren, scheint mir Eignungstest genug - mit mir die Reise durch das Wurmloch anzutreten, ehe uns die Hybris unserer politischen Führungsklasse über die nukleare Seitenauslinie befördert. Trappist-1, wir kommen.
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