Samstag, 15. Oktober 2011
Die Generationsbrut
Moment mal. Ich bin ja kein Jurist. Aber daß an einem Vertrag, den ich nie unterschrieben habe, nun auch noch Änderungen vorgenommen werden, setze ich mit einer Änderungskündigung gleich, die mich nicht betrifft. Generationsvertrag?! "Rien ne va plus!" Die Kugel rollt und alle sehen gespannt auf den sich drehenden Roulettekessel, während der Croupier am unteren Ende des Filzes noch die Zahlen 37 bis 67 aufdeckt. Ups.
"Dein Geld ist ja schon weg," muss ich mir nun nochmals von etwaigen Rentenbeziehern bestätigen lassen, während sich meine Investitionen in den Rentenindex (ISIN DE0008469115) seit 2007 eigentlich kräftig stabilisieren. Danke, bitte, obergefreiter Herr General des eisernen Kreuzes a.D., selbst nur gemordet für BIP und jetzt die Bundesclowns als Drückerkolonne vorschicken, pfui.

Als gäbe es keine Denkansätze hechten wir unseren Einzahlungen hinterher. Heißt "Wenn Sie brav so weiter arbeiten, werden sie mit 65 diesen dreistelligen Betrag (Euro?) erhalten!", daß es das auch wirklich heißt. Heißt Vorsteuer auch, daß ich für nächstes Jahr die Garantie auf Arbeit bekomme? Bei hundert Prozent BIP-Verschuldung ist klar, warum meine Steuer allein in das Geldsäckle der Banken wandert, vorbei an all den schönen Illusionen wie kostenlosem öffentlichem Verkehr. Könnte man statt wählen und Steuern zahlen nicht einfach mal selbst seinen Bruttolohn so investieren, daß man sein Geld und seine Wahl selbstverantwortlich übernimmt, sein Geld in jene Sachen investiert, die man für sinnvoll hält. Bei dem Gedanken, wieviel Verwaltung sich dadurch sparen ließe, brauche ich garnicht zu Rechnen beginnen.

Lassen Sie uns mal nicht von der 1%-Gesellschaft sprechen, sondern von der 99-Cent-Demokratie. Dem scheinbarem Ramschladen. Ich habe mir über Jahre den Kopf zerbrochen, warum man eine relativ friedfertige Sozialgesellschaft in einem Maße verhökert, daß selbst der Hamburger Fischmarktschreier vor Neid erblasst. Fast wie im Kino war es dann ein Spielfilm, der mich auf folgende Lösung sties:

Das Universum dehnt sich nicht gleichmäßig aus, sondern wird immer langsamer in seiner Expansion. Auf den Big Bang folgt der Big Crunsh und alles bewegt sich wieder auf seinen Anfangspunkt hin zu. Auch die Zeit läuft dann rückwärts. Die Zeitschiene, somit auch die Wertigkeit, dreht sich um. Und so treffen wir eigentlich ständig jene, die aus der Zukunft wieder zurückkehren. Und jenen in die Vergangenheit Zurückreisenden ist unsere Zukunft so herzlich egal wie uns scheinbar unsere Vergangenheit. Deßhalb glaube ich inzwischen auch, daß die SPD wirklich eine Partei der Zukunft ist. Es sind Menschen, die auf der Zeitschiene in die entgegengesetzte Richtung fahren. Sie entwickeln sich sozusagen zu dem, was sie mit ihrem Namen bereits benennen; zu einer sozialen, und geben wir ihnen noch ein knappes Jahrhundert, zu einer kämpferischen Partei für das Wohl der Mehrheit.

Aus dieser physikalischen Sicht macht all das asiozale, soziopathische Verhalten der 1%igen, dieser verkommenen genetischen Brut, die im Schweiße ihres Angesichts auch ihre eigene Auslöschung betreibt, Sinn. Diesen an autoaggressiver Immunschwäche erkrankten Parasiten gilt es zu bremsen und im Falle fehlender Heilungschancen zu eleminieren. Den bereits geschnallten Nukleargürtel dieses Wurmanhangs können wir nur dadurch entschärfen, indem wir seinen Glauben vernichten.
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