Dienstag, 13. September 2011
Die Brotkrume im Fleisch
Ich hab mir eine Brotkrume ins Fleisch getreten. Wurstbrot! hat meine Frau ganz spontan geprustet. Jetzt sitzen wir da und sortieren die Teigfragmente aus meiner Sohle. Käsebrötchen! fiel mir da ein. Belegte Semmel würde gefühlt aber auch passen. Eingeweicht von meinen eigenen Körpersäften treibt die Trockenhefe nochmals deutlich auf und die Operation gerät zur Quellenforschung der besonderen Art. Viele packen Quark auf alles, was sie nicht kennen. Ich schlage in diesem Fall Margarine vor, daß sie rausflutscht, die Krume.
Ich hätte Einreiseverbot in die USA, wenn das rauskäme, wegen der mitgebrachten Lebensmittel. Das Ding muß raus, dieser organische Fremdkörper, diese Biowaffe. Und wenn es sich entzündet und ich sterben sollte ... selbst wenn ich nur ein paar Kilo abnähme, wäre es bereits eine Massenvernichtungswaffe. Und das bei uns im Haus.


Ich sitze am Bächlein im Garten, den Fuß im Wasser darauf hoffend, daß sich ein hungriger Fisch meines Mißgeschickes annähme, während ich meine Frau am Telefon vernehme. Eigentlich ist für Menschen, die so oft früh aufstehen müssen wie ich, das ganze Leben posttraumatisch.
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