Ich kann schon verstehen, wenn sich viele Politiker aufgrund des massiven Bürger-Mobbings frühzeitig aus dem öffentlichen Amt zurückziehen und sich privaten Interessen widmen. Daß sie sich hierbei an bekannten Dingen orientieren, wird jedem einleuchten, der schon mal eine Bewerbung geschrieben hat.
Die
Die Goldene Victoria wird von den deutschen Zeitungsverlegern an große Persönlichkeiten verliehen. Sozusagen als 1.Advent des wirtschaftlichen Hedonismus (denn ein echter Hedonist ist nur wer es auch auf Kosten anderer tut) zeigt uns hier die Bundespropagandamaschine dicht gedrängt, was sie im Gruselkabinett der Moral und des Anstands so zu bieten haben:
In einer "Ich-machs-mir-selbst-"Nummer ehren sich die
Bertelsmänner erstmal selbst.
Liz Mohn von Bertelsmann darf sich die "
Integrations-Victoria" auf das von Bertelsmann verlegte Machwerk von Sarazzin stellen. Und nicht so unpassend adelt sie unser guter Yogi Löw in seine Laudatio mit den Worten, sie könne aus dem Nichts Feuer entfachen. Ja, das ist Bertelsmann, stetig bemüht auch die extremen Kräfte wie Sarrazin in die Gesellschaft zu integrieren. Den Zugpferden der neokapitalistischen Leitkultur ein Stallherr und Kutscher zu sein, das ist die Bestimmung der Leitgene, der Doppelhelix der Familie Mohn.
Edmund Stoiber ehrt seinen neuen Boß Jose Barroso.
Wikipedia: "Stoiber wurde nach seinem Rücktritt vom Amt des Regierungschefs von José Manuel Durão Barroso angeboten, eine Arbeitsgruppe der Europäischen Kommission zum Abbau der Bürokratie in der EU ehrenamtlich zu leiten. Seit 19. November 2007 ist Stoiber in Brüssel Leiter dieser EU-Arbeitsgruppe, die Industriekommissar Günter Verheugen unterstellt ist."
Letzterer läßt ich nun nicht mehr sein Zweitbüro mit einer halben Millionen jährlich bezuschussen wie Herr Stoiber (
Abendzeitung), sondern hat seine eigenes
Lobbybüro gegründet.
Joachim Gauck bekommt seinen Abschiedspreis,die Silbermedallie vom Gewinner des Bundespräsidentenamtes Christian Wulff überreicht. Mit ihrem
Trauzeugen und Sommergast Wulff mitgereist kamen Carsten Maschmeyer und die ebenso goldene Veronica Ferres.
Warum hat Roland Koch keinen Preis bekommen für seinen Karrieresprung als Vorstandsvorsitzender beim
Baukonzern Bilfinger Berger und nun auch bei der
Schweizer Großbank UBS? Es benötigt einige sprachliche Akrobatik und einen quantentheoretischen Ansatz, um zu erklären, warum eine Bank einen Konsumverweiger wie Koch (
hat den Kauf von SteuerCDs abgelehnt) überhaupt noch eine Chance gibt und warum Bilfinger Berger die neue Startbahn des Frankfurter Flughafens bauen muss und nicht an Stuttgart 21 beteiligt ist? Da baut schließlich Lothar Späth mit seiner Firma
Herrenknecht - der Name steht für das übergeordnete Konzept.
Wenn die Goldene Victoria nicht die Eröffnungsveranstaltung von
Lobbypedia ist, wäre es nur sinnig sich Lobbycontrol als PR-Initiative und Jobbörse von scheidenden Politikern finanzieren zu lassen.